Leckere Gemüsewaffeln für kleine Gemüseverweigerer.
Ich denke es ist nicht wirklich nötig, um den heißen Brei zu reden. Gemüse und Kinder – ein schwieriges Thema. Häufig zumindest. Einige kleine Genießer lieben Gemüse und essen es in jeder Form, viele hingegen verschmähen alles was grün und/oder gesund ist. Gemüsewaffeln als Alternative? Einen Versuch ist es wert…
Gemüse schmeckt nicht? Von wegen…
Nudeln, Ketchup, Würstchen – am Liebsten rund um die Uhr und als Zwischensnack ein kleiner Pudding. So in etwa sehen derzeit die Vorlieben von Emilia aus. Die Blicke dabei skeptisch und messerscharf in der Analyse, was da alles auf dem Teller gelandet ist. Typische Sätze wie „Ich möchte das nicht.“ oder „Ich mag kein Gemüse.“ sind alltägliche Begleiter geworden.
Bitte nicht verzweifeln…
Natürlich entgeht mir nicht wenn die kleine Gabel herumstochert um auszusortieren und alles beiseite zu schieben, was ihr so gar nicht gefällt. Häufig schon habe ich mich gefragt: Wie kann ich mein Kind auch für Lebensmittel fernab der klassischen Lieblingsgerichte begeistern oder einfach Lust auf frisches Gemüse machen?
Tricks für vitaminreichen Genuss.
So kam die Idee auf, heute nicht nur das Rezept für meine Gemüsewaffeln mit dir zu teilen, sondern auch die Tipps, die ich in den letzten Wochen für mich gesammelt habe, um meinen kleinen Gemüsemuffel zu überzeugen.
1. Cool bleiben.
Als wichtigste Message ganz zu Beginn: Bitte sei nicht sofort beunruhigt, wenn der Gemüsekonsum zeitweise zu kurz kommt. Anspannung und Stress helfen nicht weiter.
2. Kein Druck. Keine Vorwürfe.
Beides ist kontraproduktiv. Schimpfen oder ständiges Gängeln machen aus gesundem Essen erst recht was total Doofes. Wollen wir unseren Kindern Lust auf frisches Obst und Gemüse machen, sollten wir positiv und kreativ an die Sache heran gehen.
3. Gemeinsam einkaufen.
Nicht immer möglich im Alltag aber ein gemeinsamer Einkauf kann Interesse wecken. Einfach einmal das Gemüse und Obst zusammen anschauen, Namen und Farben benennen, überlegen was lecker schmeckt und die Kinder auch gern mal etwas auswählen lassen, worauf sie Lust haben. Darf man stolz etwas aussuchen, ist die Lust größer dann zu Hause auch davon zu probieren.
4. Entdeckungstour.
Wer Begeisterung und Interesse wecken möchte, sollte Lebensmittel auch regelmäßig mit allen Sinnen erlebbar machen. Statt Dosen- oder Tiefkühlgemüse lohnt es sich auf frische Ware zurück zu greifen. Dann heißt es auch schon gemeinsam die Lebensmittel unter die Lupe zu nehmen und zu bestaunen: Anfassen, riechen, probieren….
5. Aus dem eigenen Garten.
Wenn die Möglichkeit besteht, lohnt sich der eigene Anbau von Obst und Gemüse im heimischen Garten total. Die Vorteile sind zahlreich. Hervorheben möchte ich aber, dass Kinder hier ganz spielerisch und mühelos einbezogen werden können. Gießen, pflegen, beim Wachsen beobachteten, ernten. Das macht Spaß und schult nicht nur das Wissen und die Sinne, sondern macht Gemüse greifbar, alltäglich und nah. Die Hemmschwelle nun auch zu kosten, nachdem man es gepflückt hat, ist gleich gar nicht mehr so groß.
6. Mitmachen in der Küche
Das macht meiner Tochter seit einiger Zeit unglaublichen Spaß. Beim Backen zuschauen, Mehl in die Schüssel geben, umrühren, Teig kneten, Pizza belegen… Aktiv mitmachen lassen, das Essen gemeinsam zubereiten, für mich ein wichtiger Bestandteil des Familienalltags. Auch toll: Das Kind einfach mal aussuchen lassen, auf welches Gemüse es gerade Lust hat.
7. Kreativität beim Essen
Das Auge ist bekanntlich immer mit. Dies können wir uns zu Nutze machen, um den Kindern zu zeigen wie vielfältig gesunde Ernährung ist. Kleine Fliegenpilze aus Tomaten, Autos aus Gurken. Im Internet finden sich zahlreiche Ideen für kreative Gemüsesnacks. Einfach mal googeln oder Pinterest durchstöbern und inspirieren lassen.
8. Lieblingsgerichte mit Gemüse pimpen.
Gerade in Soßen oder Suppen lässt sich super Gemüse verstecken ohne dass kleine Feinschmecker es überhaupt bemerken. Bei uns funktioniert außerdem gut:
- Klein gewürfelte Möhrenstücke in der Bolognese mit Hack und Zwiebeln anbraten und mit köcheln lassen. Später auf dem Teller fast unsichtbar.
- Gemüsesuppen fein pürieren und als cremige Variante servieren. Wird bei uns besonders gern gegessen wenn kleine Würstchen drin sind. Zum Beispiel meine cremige Linsensuppe.
- Möhren, Kohlrabi, Kürbis oder Blumenkohl im Kartoffelbrei verstecken. Einfach ein Teil der Kartoffeln durch Gemüse ersetzen.
- Gemüse in Tomatensoße für Pasta oder Pizza verstecken. Zucchini oder auch Fenchel einfach weich kochen und mit unterpürieren.
- Gemüse mit auf den Pizzabelag geben. Das macht sogar noch mehr Spaß, wenn man es zusammen macht.
9. Die Vorbildrolle.
Wir dürfen nie außer Acht lassen, wie viel sich unsere Kinder eigentlich von uns abschauen. Deshalb sollten wir an unsere Vorbildrolle denken und vor leben, dass der Verzehr von Gemüse für uns als Eltern alltäglich und lecker ist. Gemeinsame Mahlzeiten sind dabei enorm wichtig und stärken außerdem den Familiensinn.
10. Einmal kosten bitte.
Bei uns gilt die einfach Regel: Nicht sofort ablehnen, sondern einmal kosten und dann entscheiden ob man es mag oder nicht. Meist führt es dann dazu, dass das komische da auf Teller vielleicht doch ganz lecker ist. Und wenn nicht, auch ok. Vielleicht schmeckt es dann beim nächsten Mal schon besser…
Nun wünsche ich dir ein herrliches und entspanntes Wochenende und viel Freude mit den Gemüsewaffeln aus dem Ofen.
Gemüsewaffeln aus dem Ofen
Zutaten
- 250 g Kartoffeln
- 1 Möhre
- 1 kleine Zucchini
- 1 Ei
- 4 EL geriebener Käse Bspw. Parmesan
- 2 EL Milch
- 3 EL Mehl Sorte deiner Wahl
- Salz & Pfeffer
- gehackte Kräuter je nach Geschmack
Anleitungen
- Kartoffeln und Möhre waschen, schälen und fein reiben.
- Zucchini ebenso waschen, reiben und anschließend in einem Tuch die Flüssigkeit auspressen.
- Beides in einer Schüssel mit den übrigen Zutaten vermengen, nach belieben würzen und mit Kräutern verfeinern.
- Die Masse in ofenfeste Waffelformen geben und im vorgeheizten Backofen bei 180°C Umluft 15-20 Minuten backen bis die gewünschte Bräunung erreicht ist.