Eine Gemüsequiche und einige Gedanken, was ich im vergangenen Jahr gelernt habe.

Diesen Beitrag so ganz ohne die typischen Neujahrs Floskeln zu beginnen fällt schwer. Wie jedes Jahr, lag Ende Dezember bei mir etwas Wehmut in der Luft. Schon wieder war ein Jahr vergangen und ich blickte auf die Höhen und Tiefen zurück, vielleicht auf einige Chancen, einige geplatzte Träume aber auch wahnsinnig viel Freude. In das neue Jahr möchte ich hier auf dem Blog mit einer Gemüsequiche starten, mit herrlich buttrig knusprigen Boden und super leckerer Füllung.

Gemüsequiche

Mein Highlight war ganz klar die Geburt meines zweiten Kindes Anfang Januar. Ein Ereignis das immer noch wahnsinnig viel Demut und Dankbarkeit in mir auslöst. Mein Leben als zweifache Mama mit sehr kleinen Geschwisterkindern stellte mich vor neue, ungeahnte Herausforderungen und lehrte mich auch so manche Lektion…

Gemüsequiche

Was ich in 2019 gelernt habe…

1. Es darf einem auch mal alles zu viel werden.

Ich hatte große Sorge und (meist selbstgemachten) Druck meiner neuen Rolle, beiden Kindern und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Hinzu kamen meine eigenen Wünsche und optimistischen Ziele. Gerade die erste Jahreshälfte aber war für mich sehr herausfordernd, ich habe mich häufig zurücknehmen und die eigenen Ansprüche und Erwartungen zurückstellen müssen. Die gut durchdachten Pläne gingen nicht immer auf, hinzu kamen gesundheitliche Probleme und selbstkritische Gedanken schlichen sich ein. Ganz verflogen sind sie nicht immer, aber ich habe gelernt, anders damit umzugehen, Hilfe anzunehmen und zu akzeptieren, dass nicht alles immer perfekt laufen kann/muss. Vielleicht sollten wir uns häufiger einfach umblicken, um zu sehen, was wir schon alles erreicht haben, stolz auf das sein, was wir leisten und weniger kritisch mit uns ins Gericht gehen, wenn wir auch mal an unsere Grenzen stoßen. Die Moral von der Geschicht: Sei nicht so hart zu dir selbst!

2. Am Schönsten sind wir, wenn wir niemanden gefallen wollen.

Sich selbst immer authentisch zu zeigen und ganz offen eigene Entscheidungen zu treffen, ohne Zweifel, schlechtes Gewissen oder Angst kann herausfordernd sein. Schwierig macht es mitunter eine Gesellschaft, in der so viele darauf erpicht sind, sich auf die Schwächen und Fehler anderer zu konzentrieren, diese zu bewerten und zu kommentieren. Um so wichtiger, sich im eigenen Umfeld bewusst mit Menschen zu umgehen, die uns gut tun, unterstützen und akzeptieren wie wir sind. Je weniger wir nach der Bestätigung von anderen suchen, so leichter können wir eigene Entscheidungen treffen, die uns wirklichen glücklich machen. Was andere von uns denken, ist deren Wahl, was wir von uns selbst denken, ist unsere eigene Wahl.

3. Nachhaltiger leben macht Spaß.

Zu Beginn des Jahres 2019 hatte ich mir das Vorhaben gesetzt mehr auf bewussten, nachhaltigen Konsum zu achten und besonders Alternativen zu Plastikverpackungen zu finden. Ich hatte mich bisher bewusst dazu entschieden das Thema auf dem Blog oder Instagram noch nicht zu thematisieren, weil ich häufig mitbekomme wie viel Hass meinen Blogger-Kollegen diesbezüglich entgegenströmt. Für mein Verständnis geht es dabei weniger um Perfektion, sondern vielmehr darum mein eigenes Konsumverhalten kritischer zu hinterfragen, Plastik womöglich zu vermeiden oder ersetzen. Ich möchte keinesfalls belehren oder auflisten, was ich schon alles tue aber unbedingt zu der Einstellung ermutigen, dass schon jeder kleine Schritt einen großen Effekt hat. Gemeinsam kann so viel Gutes getan werden.

4. Zeit statt Zeug.

In Zeiten des materiellen Überflusses haben wir meist schon alles was wir brauchen und auch Geschenke für andere zu finden fällt zunehmend schwerer. Gleichzeitig wächst das Streben nach Minimalismus und der Wunsch den gesammelten Ballast auszumisten. Möchten wir trotzdem ein schönes Geschenk für unsere Lieben finden, lohnt es sich etwas zu wählen was häufig fehlt: Zeit. Gemeinsame Zeit. Zeit mit und für einander. Die Zeit verfliegt wie im Flug. Einmal verloren, können wir sie nicht zurück kaufen wie eine Schachtel Pralinen. So erscheinen mir Zeit-Geschenke als super wertvolle Alternative, seien es gemeinsame Ausflüge, Babysitting-Gutscheine, Hilfe bei der Gartenarbeit oder ein geselliger Kochabend. Ein Teil auf der Speisekarte sollte unbedingt diese Gemüsequiche sein.

Frisch aus dem Ofen

Was ich an dieser Gemüsequiche liebe?

Sehr gern stelle ich Inspirationen vor, die beweisen, dass gesunde Ernährung nicht unkompliziert sein muss. Wie auch meine Gemüsewaffeln aus dem Ofen, zeigt die Gemüsequiche, dass es nicht nötig ist stundenlang in der Küche zu stehen um ausgewogen zu kochen.

Gemüsequiche

Der herrlich buttrige Mürbeteig ist schnell geknetet. Während er im Kühlschrank wartet, wird das Gemüse geschnippelt. Hier kann nicht nur einfach direkt verwertet werden, was die Vorräte hergeben sondern auch das Vorkochen entfällt. Da der Gus einfach verrührt wird, wandert die Gemüsequiche schnell und ohne großen Aufwand in den Ofen, um danach als goldgelb-duftender Traum direkt serviert zu werden.

Gemüsequiche

Bleibt etwas übrig? Umso besser, denn auch kalt kalt ist sie ein Genuss und eignet sich so auch sehr gut zum Vorbereiten.

Gemüsequiche

Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 40 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 5 Minuten
Portionen 1 Tarteform (28cm)

Zutaten
  

Für den Boden

  • 125 g kalte Butter in Stückchen
  • 250 g Dinkelmehl Typ 630
  • 1 Ei
  • 1/2 TL Salz
  • 4 EL Wasser eiskalt

Für die Füllung

  • 500 g gemischtes Gemüse z.B. Zucchini, Paprika, Erbsen...
  • 1 Zwiebel
  • 3 Eier
  • 1 Becher Creme Fraiche
  • 100 g Käse gerieben, nach Geschmack
  • Salz & Pfeffer
  • gehackte Kräuter nach Geschmack

Anleitungen
 

Für den Teig

  • Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit der Küchenmaschine oder den Knethaken des Handrührers zu einem glatten Teig verkneten.
  • Eine Quiche- oder Tarteform mit dem Teig auskleiden und den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen.
  • Mit Frischhaltefolie abdecken und in den Kühlschrank stellen.

Für die Füllung

  • Das Gemüse waschen, putzen und in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel in feine Ringe schneiden.
  • Für die Soße die Eier mit der Creme Fraiche verrühren und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Den Käse sehr fein reiben und zusammen mit den Kräutern unterrühren.
  • Das Gemüse gleichmäßig auf dem Teig verteilen und dann den Gus darüber gießen.
  • Die Quiche im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 35-40 Minuten goldbraun backen.

Notizen

Abgekühlt auch am nächsten Tag noch ein leckerer Snack. Super dazu passt ein grüner Salat. 
Der Käse kann ganz nach Geschmack gewählt werden. Ich mische gern einen Teil Parmesan unter, das bringt einen würzigen Geschmack. 
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